Joanna Macy begleitet mich nun schon seit über 5 Jahren in meinem Leben. Die Begegnung mit ihr im Jahr 2009 war eines der großen Ereignisse, an die ich mich gerne zurückerinnere und die mein Leben stark beeinflusst haben. Ihr neues Buch, das sie gemeinsam mit Chris Johnstone geschrieben hat, titelt "Hoffnung durch Handeln - Dem Chaos standhalten, ohne verrückt zu werden". Die Autoren machen darin gleich zu Beginn zweifelsfrei klar, worum es ihnen geht: "Statt erst einmal unsere Erfolgschancen abzuwägen und nur dann aktiv zu werden, wenn wir hoffnungsvoll sind, konzentrieren wir uns auf unsere Absicht und lassen uns von ihr führen." Hoffnung ist hier kein passiver Wunsch, zu dessen Erfüllung man wenig beitragen kann. Die Leser*innen werden aufgerufen aus ihrer abwartenden Haltung aufzuwachen. Es gibt keinen Grund sein Schicksal nicht in die Hand zu nehmen. "Bei Hoffnung durch Handeln geht es darum, den von uns erhofften Ausgang zu klären und dann eine aktive Rolle dabei zu spielen, … [Weiterlesen...]
Brauchen wir eine zweite Krise?
Natürlich ist diese Frage grundsätzlich mit Nein zu beantworten. Aber nicht, weil ich eine Krise problematisch finde, sondern weil wir meiner Meinung nach durch die erste Krise gar nie wirklich durchgekommen sind. Die Erholungsrufe im letzten Jahr mit wieder steigenden Wachstumsraten waren ein Echo aus einer vergangenen Zeit, das gezeigt hat, dass insbesondere viele Wirtschaftstreibende und Ökonomen die Krise selbst vollkommen anders -um nicht zu sagen falsch - bewertet haben als beispielsweise ATTAC oder weitblickende, nicht kapitalistisch geblendete Ökonomen. "Eine Krise besteht darin, dass das Alte stirbt und das Neue nicht geboren werden kann.", hat der große Philosoph und Schriftsteller Antonio Gramsci bereits um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert gesagt. Ich denke, besser kann man die derzeitige Situation nicht beschreiben. In Griechenland werden die gleichen Methoden gefordert, wie sie IWF, Währungsfond und all die anderen Proponenten immer wieder fordern: … [Weiterlesen...]
Partizipative Demokratie
Ich bin ein politisch denkender Mensch. Ich glaube nicht an die reine Selbstregulierung des Marktes durch Angebot und Nachfrage und messe dem Konsumenten auch nur beschränkte Lenkungsmacht zu. Zu glauben, dass man die Welt durch Konsum verändern kann, ist für mich einer der großen Schwindel des Marketings, dem viele erliegen. So sind es denn auch Werbe- und Marketingmenschen und -plattformen, die dieses "Weltverbessern durch (strategischen) Konsum" am lautesten Trommeln. Und wie Schafe laufen ihnen tausende Menschen nach im Glauben nun endlich ihr Geld für das Gute ausgeben zu können. Gleichzeitig wird Politik immer mehr nach den gleichen Spielregeln der Werbung betrieben. Hochbezahlte PolitikerInnen wurschteln in zwanghaft eingegangenen Koalitionen von einem Wahltermin zum anderen, ohne klar erkenntlichem Ziel oder gar einer Vision. Vor den Wahlen wird dann alles (Steuer)Geld in sinnlose Kampagnen gebuttert, die nur eines zum Ziel haben: ausreichend Schafe WählerInnen bis zum … [Weiterlesen...]
Es reicht – Keine weiteren Fake-Konjunkturpakete
Was kann man tun, wenn man die Zeitung schon gar nicht mehr in die Hand nehmen will, weil man sich eh jeden Tag nur grün und blau ärgern kann über das, was da drin steht: zynisch werden … nein, ok, das farbliche Ergebnis ist Cyan. Oder einfach doch noch schnell sein Notebook rausholen und ein paar Zeilen in den Blog klopfen. Das Hirn ist ja sehr aktiv nach solch einem Zeitungsabend und … da war doch auch dieses email vor 2 Tagen. Schnell kombiniert … das ist die Lösung: Nicht ärgern oder reagieren sondern agieren. Was war heute der Auslöser. Wie in anderen Staaten auch, plant die österreichische Regierung die Einführung einer „Verschrottungsprämie“ für alte Autos. Das klingt ja grundsätzlich ganz gut online generic viagra. Aber … diese Prämie ist an den Kauf eines Neuwagens gebunden. Dabei gibt es keine Einschränkungen bezüglich Marke, Verbrauch oder CO2-Ausstoß. Gefördert soll damit die Auto(zuliefer)industrie werden … also Stronach und Co. … die guten Samariter, die schon unseren … [Weiterlesen...]
1+1=2,3
Ich kann nicht rechnen!? Zumindest wenn ich mir die Nachrichten der letzten Zeit durchlese, bekomme ich immer mehr den Eindruck. Warum? Der November 2008 war der Monat der großen Nachrichten, zumindest was die Finanzkrise betrifft. In Österreich fiel dieser Monat gerade auch in die Zeit der Koalitionsgespräche für eine neue Regierung und galt deswegen auch als "etwas führungslos". Das öffnete Tür und Tor für große Entscheidungen. Österreich bieten den Banken 100 Mrd. Euro zu deren Rettung an .... ob der Betrag nun genau stimmt, ist eigentlich egal. es war mir nicht einmal der Mühe wert das noch einmal zu recherchieren. Es ist ein Betrag der in keinem Verhältnis zu irgendetwas steht. Natürlich werden jetzt viele sagen, dass das Geld ja nicht den Banken zugute kommt, sondern den Kreditnehmern .... blablabla. Ich lese also weiter in den Zeitungen und erfahre, dass österreichische Banken keinen Bedarf für Hilfe haben, denn sie haben ja wie immer alles ganz anders gemacht und können … [Weiterlesen...]
Ich bin nur ein Kind …
Wenn man heute von Umweltproblemen hört, von Hunger und Artensterben, von Dürre und Überschwemmungen, dann gibt ist damit niemand mehr wirklich aus der Ruhe zu bringen. Sie sind "alltäglich" geworden. Das gilt zumindest dann, wenn sie nicht direkt an unsere eigen Haustüre klopfen. Nicht selten sind Menschen schon gelangweilt, wenn man das Wort "Nachhaltigkeit" nur in den Mund nimmt. Wann habt ihr in letzter Zeit wirklich Emotionen dabei gespürt wenn jemand über Umweltprobleme gesprochen hat. Ich habe Stoff für diejenigen, die dem Problem allzu sachlich gegenüber stehen. "All das passiert vor unseren Augen und wir agieren als hätten wir alle Zeit der Welt und alle Lösungen bereits parat. Ich bin nur ein Kind und ich habe nicht die Lösung. Ich möchte, dass Sie verstehen, dass Sie sie auch nicht haben!" Die Rede wurde 1992 von der 12-jährigen Severn Cullis-Suzuki auf dem Earth Summit in Rio 1992 gehalten (den gesamten Text gibt es hier auch auf deutsch). Sie ist auch nach 16 … [Weiterlesen...]
Plädoyer für Nachhaltige Forschung
In den letzten Tagen bin ich häufig (selbstverschuldet :-) in Gespräche verwickelt gewesen, in denen es um Nachhaltige Entwicklung im weitesten Sinn gegangen ist, und musste bemerken, dass viele Menschen trotz Sensibilisierung und grundsätzlich vorhandener Offenheit für das Thema dennoch nicht dementsprechend handeln. Nun stellt sich natürlich die Frage: Wieso ist das so? 3 Themen waren es, die immer wieder vorgekommen sind: Ökonomisierung der Forschung Umweltschutz muss Einkommen schaffen Fliegen … [Weiterlesen...]
HANNOVERmobil für Wiener Politik nicht interessant
Martin Röhrleef von HANNOVERmobil präsentierte am Dienstag (eingeladen von der Agenda 21 am Alsergrund)das Mobilitätspaket, das den Hannoveranern von Ihrem Verkehrsverbund angeboten wird in Wien. Einige Stadtverantwortliche wie Angelika Winkler von der MA 18 (Stadtplanung), Alfred Almeder von den Wiener Linien oder Wolfgang Schroll vom VOR lauschten interessiert und stellten sich nachher auch einer Diskussion. Dies allerdings ohne wirklich Engagement an der Einrichtung eines ähnlichen Mobilitätsangebotes in Wien zu zeigen. Almeder und Schroll waren interessiert, fühlten sich aber nicht befähigt, dies umzusetzen (Anm.: HANNOVERmobil wird vom dortigen Verkehrsverbund betrieben). Sie warten wohl auf einen Auftrag von ihren Eigentümern (Stadt Wien?). Angelika Winkler verwies auf die Revision des Masterplans Verkehr, die heuer ansteht und steht, wie ich in einem Nebengespräch erfahren konnte doch eigentlich sehr hinter der Idee. Allerdings will sich keiner öffentlich dazu bekennen. Ist die … [Weiterlesen...]
Mobility für Österreich
Eigentlich würde ich diesen Artikel ja gerne "Mobility-Card für Österreich" nennen, aber dazu reicht es noch nicht. Auch "General-Abo für Österreich" (nach Schweizer Vorbild) kann ich trotz Ankündigung von den ÖBB nicht schreiben. Stattdessen gibt es nun auch Mobility, das Schweizer Vorzeige CarSharing-Modell in Österreich und zwar in Form einer Beteiligung beim größten (weil auch einzigen, kommerziellen) CarSharing-Anbieter in Österreich: Die Denzel AG ist ein Joint Venture mit Mobility eingegangen und damit heißt CarSharing in Österreich nun eben DENZEL Mobility CarSharing GmbH. In der Schweiz klingt die strategische Entscheidung (Zitat Wolfgang Denzel AG, laut eigener Website) etwas anders: "Mobility CarSharing expands to Austria" (www.mobility.ch) Klingt selbstbewusster und wohl auch korrekter, denn Denzel hat seinen CarSharing-Zweig wieder aus der Firma ausgegleidert, zu 50% an Mobility verkauft (wenn ich das als betriebswirtschaftlicher Laie nicht falsch interpretiere). … [Weiterlesen...]
Stadtrat Schicker beantwortet meine Fragen
Eigentlich sollte an dieser Stelle ja jetzt ein Eintrag zu Weihnachten und zum nicht enden wollenden Konsumwahn aus diesem Anlass stehen, aber ich kann mich einfach nicht überwinden dazu einen sachlichen Bericht zu verfassen, weil mich das Thema emotional so erfasst hat. Nur ein kurzer Aufruf in diesem Sinne: Liebe KonsumentInnen, es wird ein morgen geben!! Das aber nur dann, wenn ihr nicht heute alles zerstört und eure Beutel für Billigschrott ausleert, nur weil die Werbung euch einredet, dass das nur jetzt möglich ist. Liebe Wirtschaft, für euch wird es kein morgen geben, wenn ihr weiterhin eure Kunden für blöd verkauft und ihnen einreden versucht, dass es uns nur dann gut geht, wenn es euch gut geht. Das ist Blödsinn, denn diese Wirtschaftsphilosophie schließt immer mehr Menschen vom Wohlsstand aus zugunsten von Einigen, die die Instrumente der freien Marktwirtschaft für sich spielen lassen und damit auch noch unsere Lebensgrundlage (nein, das ist nicht das Geld) gefährden. … [Weiterlesen...]
