Wer dieser Tage über die Mariahilferstraße in Wien fährt sieht schon die ersten Spuren der Neugestaltung. Noch verklebte Straßenschilder vermitteln ein freudiges Gefühl wie Weihnachten. Zarte Markierungen am Boden lassen erahnen, wie sich der Platz verändern wird. Noch wird das Straßenbild von parkenden und fahrenden Autos geprägt. Als Radfahrer fühlt man sich in die Zwischenräume gedrängt und als Fußgänger muss man immer wieder bei diversen Straßenquerungen auf die Grünphase der Ampel warten. Doch bereits ab nächster Woche (15. August 2013) erwarten die BenutzerInnen der Straße 2 Begegnungszonen (Kaiserstraße bis Andreasgasse und Kirchengasse bis Museumsstraße/Getreidemarkt) sowie eine Fußgängerzone zwischen Andreasgasse und Kirchengasse. Dass dieses Projekt Realität wird ist sicher vielen zu Verdanken. Ohne hier meine Sympathie wirklich einseitig zu vergeben muss aber ehrlicherweise gesagt werden, dass die Mitregierung der Grünen in Wien letztendlich zur Umsetzung geführt haben. Es … [Weiterlesen...]
Operative Landscapes
Alissa North zeigt in ihrem neuen Buch "Operative Landscapes - Building Community Through Public Space) in zahlreichen bebilderten Beispielen, wie Architektur und Landschaftsplanung zu begegnungsfördernden öffentlichen und teilöffentlichen Flächen beitragen können. Die Beispiele sind angelehnt an die Planungsabläufe eingeteilt in Konzepte, Pläne, Entwicklung (im Sinne von Projektentwicklung), Konstruktion und Entwicklung im Sinne von Pflege, Wachstum und dem Erreichen eines gewissen Zielstadiums. Prominenter Vertreter aus Österreich ist die Umgestaltung der ehemaligen Brauerei Reininghaus in Graz. Der Masterplan für das 100 ha große Gelände legt besonderen Weret auf öffentliche Begegnungszonen, die es den Menschen ermöglichen miteinander in Kontakt zu kommen. Auch die Guerilla Gardening Projekte von Richard Reynolds werden dargestellt als eine Form der Aneigung öffentlicher Brachen. Diese Form der subversiven Gestaltung bringt ebenfalls die Nachbarn einer städtischen … [Weiterlesen...]
Über den Dächern von New York
Wenn man auf den Straßen von New York steht, insbesondere dann, wenn man die Stadt, so wie ich, nur aus Bildern und Filmen kennt, dann sieht man Häuserschluchten bestehend aus Glaspalästen, unbändigen Verkehr und eine Unzahl von Menschen, die nicht selten zielgerichtet durch die Straßen hetzen. Alex MacLean zeigt in seinem Buch "Über den Dächern von New York" jedoch ein völlig anderes, teilweise unerwartetes Bild der amerikanischen Millionen-Metropole. Dieses Bild beschreibt er selbst so: "Aus dieser vertikalen Abschottung ergibt sich ein dramatischer Effekt, [...]. Auf Liegestühlen hingestreckt nehmen sie keinerlei Notiz von dem Verkehr, der unmittelbar an ihnen vorbeizurauschen scheint, in Wirklichkeit jedoch 20 oder mehr Stockwerke tiefer gelagert ist. Solche Freilufträume schweben über der Stadt wie Inseln auf Stelzen. Ohne horizontale Verbindung zum Straßenbild erwecken sie das Gefühl, dessen Raster entkommen zu sein. Diese dreidimensionale Matrix unterschiedlicher Nutzungen … [Weiterlesen...]
Bücherfrühling in der Stadt
Der Frühling lässt heuer zwar auf sich warten, dennoch sind die GärtnerInnen schon fleißig und ziehen kleine Pflänzchen auf Fensterbänken oder in Glashäusern vor. Sobald der Boden dann aufgetaut ist, kann er für die kommende Saison vorbereitet werden. Im letzten Jahr sind wieder viele Bücher publiziert worden, die sich insbesondere dem Gärtnern auf kleinstem Raum bzw. im städtischen Umfeld annehmen. Ich habe einige davon gelesen, letztes Jahr aber keine Zeit mehr gehabt darüber zu berichten. Nun verschafft mir der anhaltende Winter etwas Zeit, das endlich nachzuholen. Im Folgenden möchte ich über diese 3 Bücher berichten: Josie Jeffrey: Mit Samenbomben die Welt verändern, Ulmer Judith Anger, Immo Fiebig, Martin Schnyder: Jedem sein Grün - Urbane Permakultur, Selbstversorgzung ohne Garten, kneipp verlag Andrea Heistinger: Handbuch Bio-Balkongarten, Löwenzahn Mit Samenbomben die Welt verändern Josie Jeffrey www.ulmer.de ISBN 978-3-8001-7693-9 Samenbomben sind … [Weiterlesen...]
Moosgraffiti
Subversiv künstlerisch tätig sind ja viele. Jetzt kommt auch noch der Begriff ölologisch dazu und wir sind beim Moosgraffiti. Hier ein Rezept dazu: Eine gute Handvoll Moos (grob gereinigt) 2-3 Tassen Buttermilch oder Joghurt (manche verwenden stattdessen auch Bier) Einen Teelöffel Zucker etwas Wasser Ergänzende Tipps (04-2013): Moos kann ev. auch im Blumenladen gekauft werden EM bzw. Dünger aus dem Bokashi dazumixen mit Kleber befestigen (organischer Kleber, bspw. Eiweißglasur oder lebensmittelechter Kleber, bspw. Haftkleber für Dritte Zähne ;-) Moosgraffiti insbesondere am Anfang feucht halten alles in den Mixer und bei niedriger Stufe mixen. In ein Gefäß abfüllen und auf zum geeigneten Standort. Dieser sollte feucht und schattig sein und eine raue Oberfläche haben. Pinsel auspacken und loslegen. Wenn der gewählte Ort nicht von Natur aus regelmäßig befeuchtet wird, dann sollte man von Zeit zu Zeit einmal mit einer Sprühflasche daran vorbeigehen … [Weiterlesen...]
Der Systemwandel, den ich meine
An diesem Tag erwartet man sich wahrscheinlich eine weihnachtliche Botschaft oder vielleicht gar schon einen Jahresrückblick. Ich hoffe, ich enttäusche meine Leserinnen und Leser nun nicht, wenn ich das hier nicht tue. Das Fest wird auch so vonstatten gehen und in 2 Stunden sitze ich dann mit meinen Kindern vor dem Weihnachtsbaum, der für kurze Zeit unsere Terrasse verlässt um geschmückt zu und von leuchtenden Kinderaugen bestaunt zu werden, um nachher wieder in die kalte, gewohnte Umgebung zu wandern. Während die Kinder nun schlafen gehen meine Gedanken aber woanders hin. Vor ein paar Tagen habe ich die Frage gestellt, ob denn eine Nachhaltige Entwicklung ohne Systemwandel stattfinden kann, um sie im gleichen Schritt auch gleich zu verneinen. Doch wie kann ein Systemwandel denn aussehen? Nicht dass ich darauf eine bahnbrechende Antwort hätte. Ich möchte einfach nur versuchen in einer losen Serie einige meiner Gedanken dazu zu präsentieren. Heute werden es 2 sein, die mir in den … [Weiterlesen...]
Ein (Ö)kodorf ensteht
Seit etwa einem Jahr engagiere ich mich nun schon bei Keimblatt Ökodorf und noch kein Wort darüber ist hier gefallen. Das soll sich nun ändern, denn am 25. Oktober fand die langersehnte Auftaktveranstaltung für die Besiedelung des ersten österreichischen Ökodorfs statt und ich war selbstverständlich mit dabei. Da nicht nur aus der Ferne darüber berichtet werde soll, hier ein kleiner Live-Bericht. Das Ökodorf soll im südlichen Burgenland im Umfeld der weit über die Szene hinaus bereits bekannten Region Güssing im Südburgenland oder in der östlichen Steiermark enstehen und in der derzeitigen Planung bis zu 300 Menschen eine neue Heimat in Friedfertigkeit, Nachhaltigkeit und Selbstentfaltung bieten. Die Frage meiner Erwartungen für die Veranstaltung konnte ich schon bei der Veranstaltung nicht genau beschreiben und ob sie nun erfüllt wurden, wird hier also nicht Thema sein. Vielmehr möchte ich von einer Veranstaltung berichten, bei der etwa 120 Menschen bereits jetzt ein gelebtes … [Weiterlesen...]
Das Rooftop Garden Project
Wenn Dächer zu grünen Oasen werden, dann ist das Therapie, Erziehung, Entspannung und Ökonomischer, ökologischer und sozialer Nutzen. Wie könnte sich Nachhaltigkeit also besser definieren lassen als mit dem Rooftop Garden Project in Montreal? via: <a href="http://www.typepad navigate to these guys.com/t/trackback/222778/31147184" title="Rooftop Garden Project" target="_blank" class="liexternal">Inside Urban Garden … [Weiterlesen...]
Rad-Self-Service-Stationen
Als Radlerhauptstadt wurden ja bereits viele Städte prämiert. Salzburg stellt aber bestimmt einen Höhepunkt dar und wurde heuer zum dritten Mal als Hauptstadt der umweltfreundlichen Mobilitätsform "Radfahren" gekürt. Eine Aktion fließt dabei als Kriterium für dieses Jahr vermutlich noch gar nicht ein, verschafft der Stadt an der Salzach aber auch für die nächsten Jahre bestimmt wieder einen Startvorteil: Rad-Self-Service-Stationen Doch aufgepasst, auch die Schlusslichter wollen ihre Position sich für die kommenden jahre besser positionieren: der Tagesordnung des Gemeinderatres in Innsbruck vom März 2008 (Punkt 17) ist zu entnehmen, dass auch die Stadt am Inn den Radfahrern in Zukunft bei ihren Pannen Hilfe zur Selbsthilfe anbieten möchte. In der Begründung gibt die Antragstellerin natürlich die Mozarthauptstadt als Vorbild an. Wenn dann auch die Bedingungen in der Stadt selbst für das Radfahren verbessert werden, dann steht einem Spitzenplatz ja eigentlich nichts mehr im Wege … [Weiterlesen...]
Stadt für Maschinen
Städte sind Ansammlungen von Gebäuden in denen Menschen leben und arbeiten und von Wegen dazwischen auf denen sie sich bewegen. Ein Blick auf die heutige städtische Realität zeichnet jedoch ein anderes Bild. In den Gebäuden wohnen und arbeiten immer noch Menschen, doch ist ihre Umgebung geprägt von Maschinen. Der Computer als universelles (Büro)Alltags-Gerät, die Klimaananlage um zu jeder Jahreszeit das gleiche Klima zu schaffen, Elektronische Kalender und jede Menge andere Gadgets um mit anderen Menschen zu kommunizieren oder "zufällige" Treffen zu organisieren. Diese "Besprechungen" finden dann in Cafes statt, die als WiFi-Zone markiert sind, um den Anschluss an die "andere" Welt nicht während einem analogen Treffen zu verlieren und notfalls Informationen beschaffen zu können, die in der Eile vergessen wurden. Ich möchte hier nun aber auf den Raum eingehen, den die Menschen am wenigsten für sich selbst nutzen können, den sogenannten öffentlichen Raum. Fast täglich fahre ich mit … [Weiterlesen...]