Bei Deuticke ist soeben eine Neuauflage des Schwarzbuch Markenfirmen von Klaus Werner-Lobo und Hans Weiss erschienen. Seit der Erstauflage 2001 hat sich laut den Autoren kaum etwas verbessert. Etwa 150 Unternehmen teilen sich die Welt (Oh du schöne Marktwirtschaft). Zu den alten Playern gesellen sich 2014 vor allem Internet und IT Unternehmen wie Google, Facebook und Apple. neben der bewährten Auflistung zahlreicher Unternehmen samt deren Produkten und Vorwürfen, geben Werner-Lobo und Weiss auch wieder durch fundierte Recherchen Einblick in die Praktiken der Global Player. So klagt beispielsweise ein Tabakkonzern mit Sitz in der Schweiz den Staat Uruguay wegen strengerer Tabakgesetze auf zu drohenden Unterhaltsentgang in Milliardenhöhe. Das Instrument für diese Klagen sind sogenannte Investitionsschutzabkommen, die Länder untereinander abgeschlossen haben. Bei der derzeitigen Diskussion über TTIP und CETA sind derartige Beispiele besonders brisant, denn genau das soll darin u.a. … [Weiterlesen...]
Freilernen – Bildung durch Begeisterung
Im Tau-Magazin Ausgabe 5/2013 wurde folgender Artikel zum Thema Freilernen von mir veröffentlicht. In diesem Artikel beschreibe ich meinen Zugang zum Thema Bildung: “Na, freust du dich, dass die Schule wieder losgegangen ist?”, wurden meine Söhne (6 und 8 Jahre) in den letzten Tagen oft gefragt. Ihre Antwort: “Wir gehen nicht in die Schule!”, hinterließ meist ein großes Fragezeichen auf den Gesichtern der Menschen. Ich springe dann meist mit der Erklärung ein, dass die Kinder zum “Häuslichen Unterricht” angemeldet sind. Das ist der offizielle Ausdruck in Österreich für schulpflichtige Kinder , die vom Regelunterricht abgemeldet wurden (§ 11 SchPflG). “Dann unterrichten Sie Ihre Kinder also selbst!?” - Und genau da beginnt nun die “Geschichte” des Freilernens. … [Weiterlesen...]
Buchtipps für den Frühling
Das diesjährige Gartenjahr möchte ich mit zwei Büchertipps für groß und klein beginnen. Blumenkinder in der Wiese "Nein, nicht in den Mund nehmen! Die ist giftig" schallt es über den Spielplatz. ein kleines Kind sitzt fröhlich in der Wiese. Der große Bruder hat ihr einen Blumenkranz aus Gänseblümchen geschenkt und der will jetzt unbedingt gegessen werden. Doch die Eltern meinen, dass diese Pflanze giftig ist. Als Vater von drei Kindern geht's mir manchmal auch so. Doch in diesem Frühjahr werde ich in aller Ruhe in der Wiese sitzen und mit den Kindern nachdenken, was wir uns zum Abendessen mitnehmen. Ursula Meiser-Meindl hat nämlich ein wunderbares Buch geschrieben, das nun immer in der Tasche mitwandert. Darin finden sich einige der am weitesten verbreiteten Wiesenblumen unser Regionen. Mit Zeichnungen und kurzen Gedichten wird Kindern Lust darauf gemacht sich auf die Suche zu machen. Sind die Blumen einmal gefunden, dann wird durch Rezepte dazu angeregt diese auch zu … [Weiterlesen...]
Ecommony – Wirtschaft mit Gemeingütern
Gleich vorweg für alle Zweifler: Der Begriff im Titel ist schon korrekt. Es geht in diesem Beitrag um Ecommony. Es scheint für viele undenkbar. Arbeiten ohne Geld damit zu verdienen. Einkaufen ohne dabei Geld auszugeben. Geld ist für viele Menschen ein Mittel um Waren und Güter auszutauschen. Doch braucht es Geld dazu? Können Waren und Arbeit nicht einfach ohne Geld beschafft bzw. zur Verfügung gestellt werden? (Und ich spreche hier von legalen Möglichkeiten!!). Viele kennen schon die Prinzipien der Tauchbörsen und Tauschkreise, die in vielen Regionen entstanden sind. menschen tauschen Arbeit oder Güter und bekommen dafür Arbeit, Güter oder einen Zeit- bzw. Wertbonus gutgeschrieben. Dieser kann dann wieder eingetauscht werden. Eine weitere Möglichkeit sind Aktivitäten, die im Rahmen einer sogenannten Schenkökonomie stattfinden. Im Unterschied zu Tauschbörsen werden Güter hier ohne Gegenleistung angeboten. dem Wikipediaeintrag entnehme ich aber, dass ursprünglich auch hier … [Weiterlesen...]
Operative Landscapes
Alissa North zeigt in ihrem neuen Buch "Operative Landscapes - Building Community Through Public Space) in zahlreichen bebilderten Beispielen, wie Architektur und Landschaftsplanung zu begegnungsfördernden öffentlichen und teilöffentlichen Flächen beitragen können. Die Beispiele sind angelehnt an die Planungsabläufe eingeteilt in Konzepte, Pläne, Entwicklung (im Sinne von Projektentwicklung), Konstruktion und Entwicklung im Sinne von Pflege, Wachstum und dem Erreichen eines gewissen Zielstadiums. Prominenter Vertreter aus Österreich ist die Umgestaltung der ehemaligen Brauerei Reininghaus in Graz. Der Masterplan für das 100 ha große Gelände legt besonderen Weret auf öffentliche Begegnungszonen, die es den Menschen ermöglichen miteinander in Kontakt zu kommen. Auch die Guerilla Gardening Projekte von Richard Reynolds werden dargestellt als eine Form der Aneigung öffentlicher Brachen. Diese Form der subversiven Gestaltung bringt ebenfalls die Nachbarn einer städtischen … [Weiterlesen...]
Über den Dächern von New York
Wenn man auf den Straßen von New York steht, insbesondere dann, wenn man die Stadt, so wie ich, nur aus Bildern und Filmen kennt, dann sieht man Häuserschluchten bestehend aus Glaspalästen, unbändigen Verkehr und eine Unzahl von Menschen, die nicht selten zielgerichtet durch die Straßen hetzen. Alex MacLean zeigt in seinem Buch "Über den Dächern von New York" jedoch ein völlig anderes, teilweise unerwartetes Bild der amerikanischen Millionen-Metropole. Dieses Bild beschreibt er selbst so: "Aus dieser vertikalen Abschottung ergibt sich ein dramatischer Effekt, [...]. Auf Liegestühlen hingestreckt nehmen sie keinerlei Notiz von dem Verkehr, der unmittelbar an ihnen vorbeizurauschen scheint, in Wirklichkeit jedoch 20 oder mehr Stockwerke tiefer gelagert ist. Solche Freilufträume schweben über der Stadt wie Inseln auf Stelzen. Ohne horizontale Verbindung zum Straßenbild erwecken sie das Gefühl, dessen Raster entkommen zu sein. Diese dreidimensionale Matrix unterschiedlicher Nutzungen … [Weiterlesen...]
Bücherfrühling in der Stadt
Der Frühling lässt heuer zwar auf sich warten, dennoch sind die GärtnerInnen schon fleißig und ziehen kleine Pflänzchen auf Fensterbänken oder in Glashäusern vor. Sobald der Boden dann aufgetaut ist, kann er für die kommende Saison vorbereitet werden. Im letzten Jahr sind wieder viele Bücher publiziert worden, die sich insbesondere dem Gärtnern auf kleinstem Raum bzw. im städtischen Umfeld annehmen. Ich habe einige davon gelesen, letztes Jahr aber keine Zeit mehr gehabt darüber zu berichten. Nun verschafft mir der anhaltende Winter etwas Zeit, das endlich nachzuholen. Im Folgenden möchte ich über diese 3 Bücher berichten: Josie Jeffrey: Mit Samenbomben die Welt verändern, Ulmer Judith Anger, Immo Fiebig, Martin Schnyder: Jedem sein Grün - Urbane Permakultur, Selbstversorgzung ohne Garten, kneipp verlag Andrea Heistinger: Handbuch Bio-Balkongarten, Löwenzahn Mit Samenbomben die Welt verändern Josie Jeffrey www.ulmer.de ISBN 978-3-8001-7693-9 Samenbomben sind … [Weiterlesen...]
Biologische Agrarindustrie
Wer hat sich die Frage nicht schon gestellt: „Wieso zahle ich für meinen täglichen Bio-Einkauf bei Hofer (Aldi in Deutschland und weltweit) etwa 1/3 weniger als im Bio-Supermarkt und gar nur die Hälfte im Vergleich zu einem Bio-Greisler?“ Es gab darauf schon bisher viele Antworten: günstigeres Vertriebskonzept, Großeinkauf, … doch irgendwie war alles nicht ganz schlüssig. Ein weiterer Aspekt hat mich bei „Bio“ immer öfter gestört: Sowohl Verpackung, als auch Bewerbung der Produkte glichen immer mehr den konventionellen Produkten. Wer dieser Tage auf die Biofach in Nürnberg geht, der kann den Trend ganz eindeutig beobachten. Männer im Business-Anzug, Frauen gestylt wie aus dem Katalog. Mit langen Haaren und bunter Jacke kommt man sich dort wirklich verloren vor. Bio-Marketing Clemens G. Arvay gibt in seinem neuesten Buch „Der große Bioschmäh – wie uns die Lebensmittelkonzerne an der Nase herumführen“ klare Antworten auf viele offene Fragen. Wem ist es nicht schon aufgefallen? … [Weiterlesen...]
Uns gehört die Welt! – Eine Rezension
Klaus Werner ist mir in den letzten Wochen mehrfach virtuell über den Weg gelaufen. Beim Blogkarneval von Christoph Harrach stieß er ins gleiche kritische Horn bezüglich des Fair-Trade-Man wie ich, auf Xing hat er schnell die neue Gruppe "Nachhaltige Entwicklung" gefunden, die ich neu gegründet habe und bei der Vorbereitung einer Veranstaltung fiel sein Name ebenfalls, als es um die Suche nach potentiellen Vortragenden ging. In meinem Bücherregal "steht" er auch mit seinen Büchern "Schwarzbuch Markenfirmen" als Co-Autor von Hans Weiss und dem "Schwarzbuch Öl" als Co-Autor des von mir sehr geschätzten Thomas Seifert. So wollte ich natürlich auch sein neues Buch "Uns gehört die Welt!" lesen. Klaus Werner heißt zwischenzeitlich Klaus Werner-Lobo und ist alleiniger Buchautor. Den Spürsinn des "Lobo" (Wolf) hat er behalten oder sogar noch geschärft. Eine Anfrage beim Hanser-Verlag und wenige Tage später landet das Buch in meinem Postkasten. Und damit auch gleich zum Inhalt. Worum es im … [Weiterlesen...]
Mut Zur Nachhaltigkeit – Präsentation in Wien
Ich habe schon mehrfach darüber berichtet: "Mut zur Nachhaltigkeit" ist angesagt. Lesbar, hörbar und jetzt auch zum Live. Das SERI bringt AutorInnen der Buchreihe und den Gründer des Forums für Verantwortung Klaus Wiegandt zu einer Präsentation nach Wien. Von mir gibt es dazu eine absolute EMPFEHLUNG! Wann: Montag 21. April 2008 Wo: Österreichische Nationalbibliothek, Camineum; Josefsplatz 1, 1015 Wien Details und Anmeldeformular sind auf der Website des SERI zu finden. … [Weiterlesen...]