Wer dieser Tage über die Mariahilferstraße in Wien fährt sieht schon die ersten Spuren der Neugestaltung. Noch verklebte Straßenschilder vermitteln ein freudiges Gefühl wie Weihnachten. Zarte Markierungen am Boden lassen erahnen, wie sich der Platz verändern wird. Noch wird das Straßenbild von parkenden und fahrenden Autos geprägt. Als Radfahrer fühlt man sich in die Zwischenräume gedrängt und als Fußgänger muss man immer wieder bei diversen Straßenquerungen auf die Grünphase der Ampel warten. Doch bereits ab nächster Woche (15. August 2013) erwarten die BenutzerInnen der Straße 2 Begegnungszonen (Kaiserstraße bis Andreasgasse und Kirchengasse bis Museumsstraße/Getreidemarkt) sowie eine Fußgängerzone zwischen Andreasgasse und Kirchengasse. Dass dieses Projekt Realität wird ist sicher vielen zu Verdanken. Ohne hier meine Sympathie wirklich einseitig zu vergeben muss aber ehrlicherweise gesagt werden, dass die Mitregierung der Grünen in Wien letztendlich zur Umsetzung geführt haben. Es … [Weiterlesen...]
Über den Dächern von New York
Wenn man auf den Straßen von New York steht, insbesondere dann, wenn man die Stadt, so wie ich, nur aus Bildern und Filmen kennt, dann sieht man Häuserschluchten bestehend aus Glaspalästen, unbändigen Verkehr und eine Unzahl von Menschen, die nicht selten zielgerichtet durch die Straßen hetzen. Alex MacLean zeigt in seinem Buch "Über den Dächern von New York" jedoch ein völlig anderes, teilweise unerwartetes Bild der amerikanischen Millionen-Metropole. Dieses Bild beschreibt er selbst so: "Aus dieser vertikalen Abschottung ergibt sich ein dramatischer Effekt, [...]. Auf Liegestühlen hingestreckt nehmen sie keinerlei Notiz von dem Verkehr, der unmittelbar an ihnen vorbeizurauschen scheint, in Wirklichkeit jedoch 20 oder mehr Stockwerke tiefer gelagert ist. Solche Freilufträume schweben über der Stadt wie Inseln auf Stelzen. Ohne horizontale Verbindung zum Straßenbild erwecken sie das Gefühl, dessen Raster entkommen zu sein. Diese dreidimensionale Matrix unterschiedlicher Nutzungen … [Weiterlesen...]
5 Punkte warum Teilen so schwierig ist
Ich habe mich schon oft gefragt, warum es so schwierig ist, Dinge, die man nur gelegentlich braucht, mit anderen zu teilen. Autos stehen über 90% der Zeit auf Parkplätzen herum, Werkzeuge werden meist in gut sortierten Schränken oder Kellerregalen gehortet. Ferienhäuser fristen von Alarmanlagen oder gar Wachdiensten gesichert ein einsames Dasein. Wir statten unsere Wohnungen und unser gesamtes Leben mit immer mehr Gütern aus, die die meiste Zeit keine Funktion erfüllen. Natürlich, es gibt bereits zahllose CarSharing-Initiativen. Time-Sharing kenne ich aus meiner Jugend. da hat man einen Appartement-Typ gekauft/gepachtet und konnte dann weltweit gratis im gleichen Appartement-Typ wohnen. Auch für Werkzeuge gibt es bereits Plattformen oder auch die Baumärkte, die ihr Sortiment teilweise verborgen. Doch in Realität fristen all diese Initiativen ein Schattendasein. Zur Beantwortung der Frage, warum Teilen so schwierig ist, ist es meist am einfachsten sich selbst zu beobachten. Ich … [Weiterlesen...]
Der Systemwandel, den ich meine
An diesem Tag erwartet man sich wahrscheinlich eine weihnachtliche Botschaft oder vielleicht gar schon einen Jahresrückblick. Ich hoffe, ich enttäusche meine Leserinnen und Leser nun nicht, wenn ich das hier nicht tue. Das Fest wird auch so vonstatten gehen und in 2 Stunden sitze ich dann mit meinen Kindern vor dem Weihnachtsbaum, der für kurze Zeit unsere Terrasse verlässt um geschmückt zu und von leuchtenden Kinderaugen bestaunt zu werden, um nachher wieder in die kalte, gewohnte Umgebung zu wandern. Während die Kinder nun schlafen gehen meine Gedanken aber woanders hin. Vor ein paar Tagen habe ich die Frage gestellt, ob denn eine Nachhaltige Entwicklung ohne Systemwandel stattfinden kann, um sie im gleichen Schritt auch gleich zu verneinen. Doch wie kann ein Systemwandel denn aussehen? Nicht dass ich darauf eine bahnbrechende Antwort hätte. Ich möchte einfach nur versuchen in einer losen Serie einige meiner Gedanken dazu zu präsentieren. Heute werden es 2 sein, die mir in den … [Weiterlesen...]
Es braucht ein ganzes Dorf – Modul 1 Finanzierung
Nach der äußerst erfolgreichen Auftaktveranstaltung für die Umsetzung des ersten österreichischen Ökodorfs vor etwa 3 Wochen, beginnt nun ein halbjähriger Formungsprozess einer Gruppe von Menschen, die als sogenannte Pioniere und Pionierinnen im Sommer nächsten Jahres ein Grundstück besiedeln werden. Dieser Prozess hat am vergangenen Wochenende in Riegersburg begonnen und wieder rund 45 Menschen angelockt. Nicht nur die Zahl der InteressentInnen, sondern auch die Vielfalt der Professionen und Herkunftsgeschichten, hat mich sehr positiv gestimmt. So saßen wieder Künstler und Künstlerinnen neben Landwirten und Landwirtinnen, Kinder neben älteren Menschen, Langhaarige neben Hemd-TrägerInnen, Frauen neben Männern. Allen jedefalls war eines gemeinsam. Wir wollen in den unterschiedlichen Phasen im Ökodorf wohnen, sei es nun während der Pionierphase oder in einer späteren Phase, in der dann das Grundgerüst des Ökodorfs bereits vorgezeichnet sein wird. Das Thema des ersten Moduls war die … [Weiterlesen...]
Stadt für Maschinen
Städte sind Ansammlungen von Gebäuden in denen Menschen leben und arbeiten und von Wegen dazwischen auf denen sie sich bewegen. Ein Blick auf die heutige städtische Realität zeichnet jedoch ein anderes Bild. In den Gebäuden wohnen und arbeiten immer noch Menschen, doch ist ihre Umgebung geprägt von Maschinen. Der Computer als universelles (Büro)Alltags-Gerät, die Klimaananlage um zu jeder Jahreszeit das gleiche Klima zu schaffen, Elektronische Kalender und jede Menge andere Gadgets um mit anderen Menschen zu kommunizieren oder "zufällige" Treffen zu organisieren. Diese "Besprechungen" finden dann in Cafes statt, die als WiFi-Zone markiert sind, um den Anschluss an die "andere" Welt nicht während einem analogen Treffen zu verlieren und notfalls Informationen beschaffen zu können, die in der Eile vergessen wurden. Ich möchte hier nun aber auf den Raum eingehen, den die Menschen am wenigsten für sich selbst nutzen können, den sogenannten öffentlichen Raum. Fast täglich fahre ich mit … [Weiterlesen...]
Neu-Eröffnung Genochmarkt
Aktivitäten in einer Stadt und die Planung dieser soll von den Menschen ausgehen. Nach dem Motto: „Die Häuser denen, die sie bewohnen“ oder „Die Felder denen die sie bestellen“. Wenn öffentlicher Raum gestaltet wird, ist häufig der kommerzielle Gedanke im Vordergrund: Welche Geschäfte werden sich ansiedeln? Wie hoch sind die Absatzmöglichkeiten? Sind Parkplätze vorhanden? ...Diesem Kontext auszuweichen scheint beinahe eine Kunst zu sein. So geschehen am Genochmarkt im 22. Wiener Gemeindebezirk Kagran. Das Projekt MIK22 (Mission Ignition Kagran) hat es sich zum Ziel gesetzt, den Genochmarkt den Kagranern wieder ein Stück näher zu bringen.Temporäre Bespielung des Platzes um Institutionalisierung zu vermeiden. Schulprojekte zu Stadtentwicklung und musikalische Ausflüge ins Nirgendwo. So das Neu Eröffnungsfest am vergangenen Samstag. Ich war beeindruckt.Die so genannte Zwischennutzung gibt dem Projekt die Möglichkeit teilweise abbruchreife Gebäude zu einem illustren Schauplatz von „Art … [Weiterlesen...]
