Bei Deuticke ist soeben eine Neuauflage des Schwarzbuch Markenfirmen von Klaus Werner-Lobo und Hans Weiss erschienen. Seit der Erstauflage 2001 hat sich laut den Autoren kaum etwas verbessert. Etwa 150 Unternehmen teilen sich die Welt (Oh du schöne Marktwirtschaft). Zu den alten Playern gesellen sich 2014 vor allem Internet und IT Unternehmen wie Google, Facebook und Apple. neben der bewährten Auflistung zahlreicher Unternehmen samt deren Produkten und Vorwürfen, geben Werner-Lobo und Weiss auch wieder durch fundierte Recherchen Einblick in die Praktiken der Global Player. So klagt beispielsweise ein Tabakkonzern mit Sitz in der Schweiz den Staat Uruguay wegen strengerer Tabakgesetze auf zu drohenden Unterhaltsentgang in Milliardenhöhe. Das Instrument für diese Klagen sind sogenannte Investitionsschutzabkommen, die Länder untereinander abgeschlossen haben. Bei der derzeitigen Diskussion über TTIP und CETA sind derartige Beispiele besonders brisant, denn genau das soll darin u.a. … [Weiterlesen...]
Biologische Agrarindustrie
Wer hat sich die Frage nicht schon gestellt: „Wieso zahle ich für meinen täglichen Bio-Einkauf bei Hofer (Aldi in Deutschland und weltweit) etwa 1/3 weniger als im Bio-Supermarkt und gar nur die Hälfte im Vergleich zu einem Bio-Greisler?“ Es gab darauf schon bisher viele Antworten: günstigeres Vertriebskonzept, Großeinkauf, … doch irgendwie war alles nicht ganz schlüssig. Ein weiterer Aspekt hat mich bei „Bio“ immer öfter gestört: Sowohl Verpackung, als auch Bewerbung der Produkte glichen immer mehr den konventionellen Produkten. Wer dieser Tage auf die Biofach in Nürnberg geht, der kann den Trend ganz eindeutig beobachten. Männer im Business-Anzug, Frauen gestylt wie aus dem Katalog. Mit langen Haaren und bunter Jacke kommt man sich dort wirklich verloren vor. Bio-Marketing Clemens G. Arvay gibt in seinem neuesten Buch „Der große Bioschmäh – wie uns die Lebensmittelkonzerne an der Nase herumführen“ klare Antworten auf viele offene Fragen. Wem ist es nicht schon aufgefallen? … [Weiterlesen...]
Kuyichi – Kunden ignorieren heißt Kunden verlieren
Ich bin ein Mensch, der sich nicht jedes Jahr neu einkleidet oder dem neuesten Trend in Sachen Mode folgt. Es ist mir nicht nur zu teuer, sondern wiederspricht auch meinen Prinzipien einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung. Das alles ist einer der Gründe, wieso ich seit Jahren gerne Jeans trage. Sommer und Winter, kurz oder lang, in vielen Variationen. Seit Langem suche ich nun schon nach Jeans in bio-fairer Qualität, die mir auch gefallen. 2009 habe ich dann auf der Biofach in Nürnberg Tony Tonnaer von Kuyichi gehört und fand den Stil der Jeans und die Philosophie, von der Tony erzählte, echt super. Zurück in Wien habe ich gleich nach einer Kuyichi Jean gesucht und wurde auch fündig. [ad name="468x60-Banner"] Kurzes Vergnügen Leider war das Vergnügen von kurzer Dauer. Bereits nach einem halben Jahr hatte ich am rechten Knie ein Loch. Da die Hose bereits an mehreren Stellen "vorgedachte Löcher" hatte, bemerkte ich nicht einmal gleich, dass dieses Loch nicht geplant … [Weiterlesen...]
Nachfüllpackungen für Kräuter
Ich wünsche mir von den Herstellern biologischer Nahrungsmittel auch, dass sie einen Blick auf das Ganze werfen. Dazu gehören eben neben der biologischen Produktion des Produktes insbesondere auch die Verpackung und damit verbunden die Entsorgung und eigentlich auch der Vertriebsweg. Die Biofach 2011 in Nürnberg zeigt mir leider (wieder), dass diese Themen in der Biowelt von vielen nicht gleichwertig behandelt werden. Viele Produkte werden in Einwegverpackungen angeboten. Das Thema Nachfüllpackungen habe ich für Kräuter etwas genauer unter die Lupe genommen. Die Auswahl der Anbieter bei dieser Produktgruppe war überschaubar. Ich habe mit Vertreterinnen und Vertretern von Herbaria, Sonnentor, Kräuter & GewürzZauber und Kräuter Mix gesprochen. Die Antworten waren durchaus sehr unterschiedlich und teilweise auch widersprüchlich. Auslöser für meine Recherche war ein Gewürzsalz von Herbaria, das ich vor 2 Jahren von der Biofach mitgenommen habe. Wie das Bild unten zeigt besteht das … [Weiterlesen...]
Zukunftsfähig ohne Systemwandel?
Ist "Nachhaltigkeit" tot? Oder wurde sie etwa gar nie mit Inhalten gefüllt? Was ist SIE überhaupt? Da der Begriff für viele zu bedeutungsleer ist, versucht man ihn zu ergänzen (Nachhaltige Entwicklung), zu ersetzen (Zukunftsfähigkeit) oder beides (nachhaltig zukunftsfähig - geht es denn auch anders?). Die Gebildeten nehmen lieber gleich den englischen Begriff Sustainability. Wenn man den zerlegt, dann bekommt man ability to sustain ... und damit sind wir vermutlich genau dort, wo wir hin sollten ... die Möglichkeit zu erhalten, fortzusetzen, aufrechtzuerhalten. Das deutsche Wort "nachhaltig" wird u.a. auch so übersetzt: "einen starken Eindruck auf längere Zeit bewirkend und hinterlassend" (Quelle: wiktionary). Damit ist auch klar, warum der Begriff zunehmend missbraucht wird und das auch gut begründet werden kann. Ein Macho wäre diesbezüglich sehr nachhaltig. Er hinterlässt bei vielen einen starken Eindruck und bewirkt auf längere Zeit Resentiments gegen diese Art des … [Weiterlesen...]
LOHAS auf Orange 94.0 bei Radio natural
Auch in Österreich nimmt das Acronym LOHAS (Life of Health and Sustainibility) langsam aber doch seinen Platz ein. Ob es dabei einen österreichischen Weg geben wird, konnte ich gestern mit Monica Lieschke vom Forum Umweltbildung in der Sendung Radio natural auf Orange 94.0 diskutieren. Hier könnt ihr die Sendung nachhören: LOHAS auf Orange 94.0 bei Radio natural (MP3, 28MB) Nach der Diskussion blieben noch viele Fragen offen. Es schein jedenfalls so, als ob Österreich nicht einfach auf den Zug aufspringen würde. Obwohl Lifestyle Magazine wie die Wienerin unter dem Titel "Kaufen – oder Welt verbessern?" auch LOHAS und LOVOS (übringens Vertreten durch Heike und unserem kleinen Samuel) thematisieren und es mit Biorama bereits ein eigenes Magazin für nachhaltigen Lebensstil gibt, will der Begriff (ist es eine Begriff, ist es eine bewegung, ist es eine Gruppe zu der man sich zugehörig fühlen kann oder nicht? - das wurde im Interview alles besprochen) nicht so richtig vom Fleck … [Weiterlesen...]
climateshorts – Klimaschutz filmen
Diana Schick von climateshorts hat mich vor wenigen Tagen auf einen Filmwettbewerb hingewiesen und diesen Tipp gebe ich gerne weiter (Im Original): Was ist dein Klimaschutzbeitrag 2008? Mit CLIMATESHORTS - dem Kurzfilmwettbewerb zum Klimaschutz – soll der Öffentlichkeit wieder verstärkt bewusst gemacht werden, dass nur im Zusammenspiel von persönlichem und gemeinschaftlichem Engagement Fortschritte im Klimaschutz erreichbar sind. Gefragt ist, was verändert! Ob sich kleine Dramen abspielen oder große Liebesgeschichten, schockierende Fakten präsentiert werden oder die Zuschauer vor Lachen weinen müssen – Ziel ist es, die Menschen zu erreichen und somit einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mitmachen kann jeder, egal ob professioneller Filmemacher oder Hobby – Filmer. Bereits am 25. Januar 2008 startete der Kurzfilmwettbewerb CLIMATESHORTS deutschlandweit unter dem Motto „Mein Klimaschutzbeitrag 2008“. Jetzt wird der Wettbewerb international: … [Weiterlesen...]
Energiespartag
Man sollte glauben, das Thema Energiesparen ist heute eines, das von allen Seiten sehr ernst genommen wird. Die Berichte des IPCC, die klaren Aussagen der EU-Kommission und viele schöne Worte von Politikern und Unternehmern (ich belasse es hier beim genus masculinus, denn die Mehrheit der Schlauredner ist noch immer zu männlich) liesen zumindest bei mir ganz schwach dieses Gefühl aufkommen. Nun gibt es auch schon einen Energiespartag, den 29. Februar .... na, stutzt ihr auch schon .... oh ja, es gibt heuer tatsächlich einen 29. Februar. Einmal fand ich zwei Plakate nebeneinander. Auf einem die Werbung für den genannten Energiespartag, am anderen die saudumme Werbung der Geiz-Ist-Geil-Kette von Sonderaktionen, die es nur alle 4 jahre gibt. Das ist wenigstens ehrlich dachte ich. Warum man allerdings gerade den 29. Februar als Energiespartag wählt, das muss man mir erst einmal erklären. Ist in diesem Punkt Geiz vielleicht auch geil? … [Weiterlesen...]
Atomstromanerzeuger als Ökostrom-Anbieter
So traurig und enttäuschend dieser Titel ist, so sehr ist er doch Realität im immer leichtfertigeren Umgang mit dem Begriff "Öko". Ich möchte hier nicht auf die Diskussion um das Kyoto-Folge-Protokoll eingehen, das in Bali diskutiert wurde und nachdem Atomstrom als ein Beitrag zum Klimaschutz ernsthaft diskutiert werden soll. Diese Diskussion wurde ja bereits in vielen Medien besprochen und von vielen NGOs aufgegriffen. Nein, ich möchte hier von Renewable Energy Certificate System (RECS) schreiben. Denn daran kann man wieder einmal erkennen, woran unser System krankt. Die Ursache ist längst bekannt (unser Lebenstil), doch bekämpft werden Symptome. … [Weiterlesen...]
Grüne Autos
Die Diskussion um Grüne Autos (z.B. auch auf XING) ist für mich ja eigentlich eine überflüssige, denn ich würde ganz einfach sagen: es gibt keine grünen Autos (im Sinne von ökologischen). Diskutieren kann man hier nur über Autos, die mehr oder weniger ökologisch sind, über unsere Mobilität oder besser gesagt unseren Zugang zu und unser Verständnis von Mobilität und über unser Fahrverhalten, wenn wir schon von Autos sprechen müssen. Besonders zu diesem Thema gibt es ja ausreichend Diskussionsstoff. Wenn wir nun aus dem Themenkomplex "Fahrverhalten mit dem Auto" wieder einen Aspekt herausnehmen, nämlich den Treibstoffverbrauch, dann gibt es jetzt einen Tipp, wie man den reduzieren kann, ohne über die anderen Punkte nachzudenken oder sich gar darüber Gedanken zu machen, dass ein Auto nicht der Mobilität dient. Auf www.whatgreencar.com kann man sein Auto mit anderen vergleichen in Bezug auf Verbrauch, Kosten, CO2 und dgl. Nun ist das ja nicht wirklich neu und innovativ und wäre wohl … [Weiterlesen...]
