Ich bin ein politisch denkender Mensch. Ich glaube nicht an die reine Selbstregulierung des Marktes durch Angebot und Nachfrage und messe dem Konsumenten auch nur beschränkte Lenkungsmacht zu. Zu glauben, dass man die Welt durch Konsum verändern kann, ist für mich einer der großen Schwindel des Marketings, dem viele erliegen. So sind es denn auch Werbe- und Marketingmenschen und -plattformen, die dieses "Weltverbessern durch (strategischen) Konsum" am lautesten Trommeln. Und wie Schafe laufen ihnen tausende Menschen nach im Glauben nun endlich ihr Geld für das Gute ausgeben zu können. Gleichzeitig wird Politik immer mehr nach den gleichen Spielregeln der Werbung betrieben. Hochbezahlte PolitikerInnen wurschteln in zwanghaft eingegangenen Koalitionen von einem Wahltermin zum anderen, ohne klar erkenntlichem Ziel oder gar einer Vision. Vor den Wahlen wird dann alles (Steuer)Geld in sinnlose Kampagnen gebuttert, die nur eines zum Ziel haben: ausreichend Schafe WählerInnen bis zum … [Weiterlesen...]
Europäischer Frühling nach arabischen Vorbild
Am 15. Mai 2011 fand in Spanien der erste "Tag des Zorns" unter dem Motto "Toma La Calle" nach arabischem Vorbild statt. Tausende Menschen versammelten sich zum friedlichen Protest auf der Puerta Del Sol. Seitdem ist der Protest in Spanien nicht mehr aufzuhalten und schwappt zunehmend auf andere europäische Staaten über. Die Message der Menschen ist sehr deutlich: die Lösungen, die die Politik insbesondere nach der Wirtschaftskrise - aber natürlich auch mit all dem, was zur Wirtschaftskrise geführt hat - anbietet sind unzureichend. [youtube:http://www.youtube.com/watch?v=FrP9hBxVJ_k] Wir werden in unseren Alltagsproblemen erstickt, sodass wir nicht mehr vernünftig auf die Änderungen, die uns alle in naher Zukunft treffen werden, reagieren können. Nach den ersten Protesten in Spanien haben die alten Medien geschwiegen. Doch die neuen Medien wie Twitter oder Facebook bzw. diverse Blogs gehen, wie schon im arabischen Raum voran. Die Presse berichtet als eine der ersten großen … [Weiterlesen...]
Guerilla Gardening in Wien II
Es ist schon spannend ... da schreibt man einmal einen [intlink id="138" type="post"]Artikel[/intlink] über ein wirklich spannendes Thema und ohne, dass man es aktiv weiter verfolgt holt es einen immer wieder ein. Der oben genannte Artikel über Guerilla Gardening in Wien ist noch immer der jedes Monat meist gelesene Artikel in meinem Blog, obwohl er bald sein 3-jähriges Bestehen feiert und (um das auch ganz ehrlich zu sagen) nicht einmal sehr informativ ist. Ein paar Links und ein paar allgemeine Worte zum Thema ... fertig. Das Interesse am Thema scheint aber wirklich groß zu sein und um noch einmal ehrlich zu sein: Mein Interesse daran ist auch groß. In der Zwischenzeit hat sich in Wien einiges getan. Es gibt mehr Aktionen und Initiativen. Neben den Guerillagärtnern (die Aktivitäten scheinen aber etwas eingeschlafen zu sein) aus dem Ursprungsartikel ist die Gruppe AG Moos (was für ein netter Name) aktiv oder auch Sylvie Proidl und Kampolerta mit der Aktion Krasse Kresse. Beide … [Weiterlesen...]
Österreich sucht die 7 Waldwunder
Österreich sucht die 7 Waldwunder. Die Österreichischen Bundesforste gehen damit konsequent den Weg weiter zu einem Betrieb, der den Begriff der nachhaltigen Waldnutzung nicht mehr nur im ursprünglichen Sinn der Nutzung als Bau- oder Brennholz sieht. Die Bedeutung des Waldes als Freizeitraum, Schutzwald oder auch als CO2-Speicher ist unumstritten. Alle 3 Funktionen erfüllt ein Wald erst nach vielen Jahren. Das volle Potential der CO2-Speicherung erreichen viele Bäume erst nach 60 Jahren und mehr. Aufforstungen sind daher zwar wichtig. Viel wichtiger ist aber der Schutz von alten Beständen. Auf www.waldwunder.at kann unter einer Vielzahl von Wäldern ausgewählt werden. Zusätzlich können eigene Bilder und damit auch der ganz persönliche Lieblingswald hochgeladen werden. Eine Karte im unteren Teil der Website zeigt live, wo sich der Wald befindet. Neben einer interessanten Initiative nutzen die Bundesforste mit der interaktiven Website die Möglichkeiten des Web 2.0 auf sehr … [Weiterlesen...]
Ökopedia
Nach der Umwelt-Wiki gibt es nun auch eine Ekopedia. Schon auf der Startseite erkennt man, welchem großen Vorbild die Fondation Ékopédia nacheifert. Mit knapp 2000 Seiten ist der französische Teil denn auch der am besten Bestückte. Die deutsche Schwesterseite wirkt dagegen mit 9 Artikeln vergleichsweise bescheiden. Die Statistik zeigt jedoch, dass es ein Potential gäbe. Knapp 40.000 Besucher haben die deutschsprachige Unterseite bereits besucht. Hoffentlich sind darunter demnächst auch mehr Aktive als die bisher 7 registrierten Besucher. Das Design der Ökopedia gefällt mir deutlich besser als die Umwelt-Wiki. Keine Werbung, sehr vertrauter Aufbau, weil der Stil der Wikipedia in vielen Bereichen imitiert wird. Ob das zum Erfolg wird ist offen. Mit 155 Seiten ist die Umweltwiki bisher nicht wirklich ein Renner. Dass hinter Ekopedia eine Stiftung steckt erscheint mir ein gutes Konzept. Es bräuchte jetzt aber im deutschsprachigen Raum zumindest einige Personen, die "professionell" … [Weiterlesen...]
Wenn jedeR weiß, dass jedeR weiß, dass jedeR weiß …
... dann ist es Zeit zu agieren! Das nennt Clay Shirky in seinem Buch "Here comes Everybody" die 3 Stufen der Social Awareness, des sozialen Bewußtseins. Ein Prinzip, das in der DDR 1989 zum politishen Umsturz geführt hat, den wohl alle kennen. Es wußte damals schon viele, dass das System von Honecker und Co. für sie nicht die Zukunft bedeutet. Das war aber nicht genug, denn die Repressionen waren zu groß, um diesem Wissen Aktionen folgen zu lassen. Der nächste Schritt war, dass auch andere wissen und sehen können mussten, dass jeder und jede Bescheid weiß. Das wurde durch die Montagsdemonstrationen erreicht. Diese führte am Ende dazu, dass jedeR wusste, dass es bereits jedeR weiß, dass das System ist, wie es eben ist. Ich will die heutige Situation nicht mit damals vergleichen, dennoch sind wir derzeit meiner Meinung nach wieder in einer ähnlichen Situation bei völlig anderen Vorzeichen: die Finanzkrise und vor allem die politischen und wirtschaftlichen Reaktionen darauf. Alle … [Weiterlesen...]
Ein (Ö)kodorf ensteht
Seit etwa einem Jahr engagiere ich mich nun schon bei Keimblatt Ökodorf und noch kein Wort darüber ist hier gefallen. Das soll sich nun ändern, denn am 25. Oktober fand die langersehnte Auftaktveranstaltung für die Besiedelung des ersten österreichischen Ökodorfs statt und ich war selbstverständlich mit dabei. Da nicht nur aus der Ferne darüber berichtet werde soll, hier ein kleiner Live-Bericht. Das Ökodorf soll im südlichen Burgenland im Umfeld der weit über die Szene hinaus bereits bekannten Region Güssing im Südburgenland oder in der östlichen Steiermark enstehen und in der derzeitigen Planung bis zu 300 Menschen eine neue Heimat in Friedfertigkeit, Nachhaltigkeit und Selbstentfaltung bieten. Die Frage meiner Erwartungen für die Veranstaltung konnte ich schon bei der Veranstaltung nicht genau beschreiben und ob sie nun erfüllt wurden, wird hier also nicht Thema sein. Vielmehr möchte ich von einer Veranstaltung berichten, bei der etwa 120 Menschen bereits jetzt ein gelebtes … [Weiterlesen...]
Langfristige Kundenbindung?
Ein Brief des ehemaligen Gasmonopolisten von Wien flatterte neulich in unseren Briefkasten und kündigte eine Erhöhung der Gaspreise an. Folgender Absatz hat mir gefallen. Man hat also volle Freiheit, wenn man der Preiserhöhung nicht zustimmen will: Wir weisen Sie darauf hin, dass Sie innerhalb von zwei Wochen ab Erhalt dieses Schreibens der Preisänderung für Erdgas schriftlich widersprechen können. Erheben Sie keinen Widerspruch, gelten die neuen Preise ab 15.11.2008 als vereinbart. Im Fall ihres Widerspruchs müssen wir aufgrund rechtlicher Bestimmungen Ihren bisherigen Liefervertrag schon jetzt mit 31.1.2009 für beendet erklären. Na da lob ich mir die Marktöffnung auch im Gassektor. Vielleicht nutzen einige diese Aufforderung von Wien Energie umzusteigen. Leider gibt es, meines Wissens nach, noch keine echten Ökogas Anbieter. Doch am ökologischer Biogasangebot wird schon kräftig gebastelt. … [Weiterlesen...]
Earth Overshoot Day
Wer hat es bemerkt? Unsere Vorratskammer wurde auch dieses Jahr wieder über Gebühr geplündert. Seit 23. September 2008 leben wir wieder auf Pump. Die natürlichen Ressourcen für dieses Jahr sind verbraucht und es müssen wieder die Reserven angezapft werden. Der Earth Overshoot Day tritt dieses Jahr um fast 2 Wochen früher ein als noch 2008. Wir verbrauchen dieses Jahr ganze 40 % mehr als die Natur im gleichen Zeitraum produziert. Wenn man sich den Verlauf nur der letzten 20 Jahre ansieht, dann bekommt dieser Tag noch mehr Brisanz. 1996 war der Tag erst im November. … [Weiterlesen...]
Frühling der Öko-Termine
Es wird langsam aber sicher Sommer und jede Menge Veranstaltungen stehen an. Ein kleiner Auszug in chronologischer Reihenfolge: 30./31. Mai 2008, Frankfurt Christoph Harrach von KarmaKonsum veranstaltet gleich 2 Events für LOHAS. Am Freitag 30.5. findet eine Marketingkonferenz statt in der "Marketingentscheider im Wachstumsmarkt Nachhaltigkeit" voll auf ihre Rechnung kommen. Leider ist eine Teilnahme daran nicht mehr möglich, da die Konferenz völlig ausgebucht ist. Das Thema ist "in" wie nie zuvor. Am Samstag 31.5. gibt es dann ein Greencamp, das im Trend von Barcamps und Socialcamps als "Ideen- und Networkingbörse von LOHAS für LOHAS" fungiert. 31. Mai 2008, Wien 30 Jahre ist es nun bereits her, dass die ÖsterreicherInnen sich gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf entschieden haben und damit auch generell für eine Atomkraftwerksfreie Zone. Seitdem ist der Atomstromanteil in Österreich auf 20% gestiegen. Eine Energiewende ist daher dringend einzufordern und dazu wird am … [Weiterlesen...]